Die Mitglieder unseres Kegelvereins könnten kaum unterschiedlicher sein.
Da ist zunächst Dagmar, die, obwohl sie noch nicht sooo lange kegelt, an manchen Abenden mit erstaunlichen Erfolgen aufwarten kann, insbesondere dann, wenn ihr Mann – der Wolfgang – ausnahmsweise verhindert ist. Bemerkenswert ist die hohe Präzision beim Aufllegen der Kugel, die dann schonmal abgeht wie der Feuerwehr. Das Sargkegeln gehört nicht zu ihren Lieblingsspielen, hapert es doch noch etwas an der Fähigkeit, die Bauern zu holen. Besonderheit: Sie lässt nichts anbrennen (beste Kontakte zur Feuerwehr Nörvenich)!
Wolfgang ist an guten Abenden ein sicherer 7 Holz-Werfer, auch wenn seine Kugeln hier und da gerne mal die Bahn verlassen. Aber: Die Formkurve steigt deutlich an. Linker kein Problem – fast. An manchen Abend genialer Anwerfer beim Sechstagerennen. Er war es übrigens auch, der den Begriff “weiße Moppen” für die Kegel prägte.
Beiden haben wir auch unsere ersten Vereinshemden zu verdanken, die anlässlich der von ihnen organisierten Kegeltour nach Danzig angeschafft wurden (und nun an jedem Kegelabend getragen werden müssen/sollen/dürfen).
Evi ist aufgrund langjähriger Erfahrung eine solide und sichere Schützin, der so gut wie nie eine Kalle passiert. Im Bereich der mittleren 7 Kegel ist absolut souverän. Sie hat es sogar schon geschafft, ohne Ankündigung einen Naturkranz zu werfen. Ihre besondere Aufgabe ist es, beim Sechstagerennen an den geraden Tagen dafür zu sorgen, dass das Licht aus ist.
Herbert, was ihr Ehemann ist, kann jeden Wurf, muss dies aber nicht an jedem Abend und in jeder Spielsituation zeigen. Gerne nimmt er beim Bauernkegeln auch schonmal den Umweg über die Kalle. Beim Wurf auf die Vollen ist er immer für eine 8 gut. Besonderes Merkmal: Seine Kugeln sind im Normalfall schneller als die Polizei erlaubt!
Auch Jupp gehört zu den erfahrenen Kegeln. Er ist in der Lage, jede Spielsituation messerscharf zu analysieren (so etwas macht er ja auch täglich im Beruf) und oft genug auch den einzig erfolgbringenden Wurf präzise zu setzen. Er ist vielleicht der Mannschaftskegler. Kleine Einschränkung: Nach dem Essen baut er manchmal für eine kurze Zeit ab, läuft aber etwas später wieder zur Hochform auf. Seine sinnreichen Sprüche lockern selbst müde gewordene Kegeln wieder auf (z.B. “Die Treffsicherheit steht im Verhältnis zur Promille”).
Seine Frau, die Heidi, hält die Machtpositionen im Verein inne: Sie ist Schriftführerin und Kassiererin in einer Person. Es gibt sie für kaum eine größere Freude als – insbesondere den besseren Kegeln – einen Strich machen zu dürfen, selbstverständlich völlig uneigennützig, geht es doch um die Finanzierung der nächsten Kegeltour. Kegelmäßig ist sie durchaus in der Lage, den rechten Bauern zu holen, auch wenn diese Fähigkeit nur einmal pro Jahrzehnt auch wirklich unter Beweis stellt. Ihr Problem: Die linke Kegelseite. Aber wir arbeiten daran.
Sie mochte kein Sargkegeln, schon gar nicht, wenn Dietmar nach ihr dran war. Nein das mochte sie nicht, die Waltraud († – 2019). Obwohl sie unglaublich präzise und konzentriert werfen konnte, sind die Bauern für Sie nur über die daneben stehenden Damen zu erreichen. Dafür verlor sie mit Dietmar zusammen kein Sechstagerennen, weder das “normale” noch das mit den beiden Kugeln hintereinander! Waltraud war nämlich perfekt im Ankegeln: Kranzansatz war Standard. Außerdem: Die beste 2en-Werferin des Vereins. “Löhmeln” ist das Stichwort.
Uwe († – 2023) machte, obwohl er keinen Sponsoren-Vertrag hatte, Werbung für die Deutsche Telekom. Er nannte eine magentafarbene Kugel sein Eigen. Diese und andere Kugeln vermochte er nahezu mit Lichtgeschwindigkeit die Bahn hinunter zu werfen… , und in den allermeisten Fällen trafen sie beim Einschlag das, was sie sollten. Seine Lieblingsspiele waren Bilder- und der Sargkegeln.
Maria ist diejenige, die am sich am schönsten über misslungene Würfe ärgern kann, obwohl ihr eher selten ein Wurf daneben geht. Da werden gerazudezu filmreife Szenen abgeliefert – großes Kino. Ihr Spezialspiel ist das Quadrat, das sie in 9 von 10 Fällen gewinnt – unglaublich, aber wahr. Ansonsten ist sie eine der besten Allrounderinnen. Auch die Bauern bilden im Normallfall keine unüberwindliche Hürde. Ein Problem ist da schon eher das Vorderholz. Wenn sie es trifft, dann auch gleich so frontal, dass der König mitfällt.
Dietmar, ihr Ehemann, ist der Längste im Verein, hat somit den größten Überblick, weswegen er auch an der Kreidetafel schreiben muss. Technisch kann er fast alles …, wenn er will. Aber es gibt Abende, da will er einfach nicht und dann geht auch nichts. Wahrscheinlich aber einer der sicheren Bauernwerfer im Verein. Lieblingsspiel: Sargkegeln.