Freitag, den 16. Juli 2010: Um 4:15 Uhr geht es endlich los. Mit zwei Autos fahren neun Mitglieder des Kegelclubs von Pingsheim aus zum Flughafen Köln/Bonn. Dagmar und Wolfgang sind zu dieser Zeit bereits seit mehr als einer Stunde mit ihrem Auto auf der Autobahn in Richtung München.
Nach der Erledigung der Formalitäten heben wir pünktlich um 6:45 Uhr in Köln ab. Dank Herberts Online-Checkin haben wir optimale Sitze mit viel Beinfreiheit. Bereits 45 Minuten später landet das Flugzeug gegen 7:30 Uhr in München.
Nach einer schnellen Gepäckabfertigung und einer kleinen Wanderung auf dem Flughafen München-Riem kaufen wir erst einmal alle notwendigen Tickets, die sich als wesentlich preiswerter herausstellen als wir gedacht hatten. Denn was der Bayer gemeinhin als Partnerkarte bezeichnet ist bei uns eine Kleingruppenkarte für 5 Personen. Nach ca. 50 Minuten S-Bahn-Fahrt (S1) bis zum Münchner Hauptbahnhof und einer kurzen U-Bahn-Fahrt (U2) zum Sendlinger Tor betreten wir gegen 9:15 Uhr unser Hotel Motel One in der Herzog-Wilhelm-Straße. Weitere 10 Minuten später treffen unsere Oberbolheimer ein. Wir sind komplett. Nach der Gepäckabgabe und dem Parken des Autos in einem Parkhaus in der Nähe kann es gegen 10:15 Uhr losgehen: 11 Rheinländer erobern München.
Nach knapp 15 Gehminuten sitzen wir in einem Biergarten auf dem Viktaulienmarkt und machen uns mit den ersten bayerischen Besonderheiten vertraut. Der Münchner an sich trinkt zu jeder Tages- und Nachtzeit Bier, und zwar mindestens einen halben Liter. Gerne nimmt er dazu eine bayerische Mahlzeit wie Nürnberger Würstchen, Sauerkraut, Leberkäse, Schweinsbraten und/oder Obatzter. Also machen wir das auch, bis auf Dietmar, der einen Cappuccino bestellt. Dieser wurde auf Nachfrage dann auch gefühlte 30 Minuten nach der Bestellung geliefert, und zwar mit dem Hinweis, man sei ja schließlich ein Biergarten. Na bitte!
Kurz vor 12 Uhr machen wir uns – nach einem Bummel über den Viktualienmarkt – bei hohen Temperaturen Richtung Marienplatz/Rathaus auf. Herbert verspicht uns, dort die Puppen tanzen zu lassen, womit er die 32 Figuren meint, die – begleitet vom fünftgrößten(!) Glockenspiel Europs (43 Glocken) – mehrmals am Tag den sog. Schäfflertanz und ein Ritterturnier aufführen. Auch hier ist etwas Geduld erforderlich. Da uns die Vorführung nicht so richtig begeistern kann und Jupp von der Filmerei schon einen steifen Arm hat, verlassen wir den Marienplatz in Richtung Karlsplatz (Stachus) und erreichen ewas später den Hauptbahnhof. Zwischendurch bekommen Herbert und Jupp noch einen neuen Sonnenschutz verpasst.
Hier treten wir – wie geplant – eine kleine Stadtrundfahrt an. Bereits am Odeonsplatz unterbrechen wir diese für eine kurze Getränkeaufnahme im Hofgarten. Hier verdichtet sich die Erkenntnis, dass wir München an diesem Wochenende nicht alleine für uns haben werden. Am diesem Wochenende findet nämlich der diesjährige (und damit 30.) Christopher Street Day statt. Wir beenden gegen 15:30 Uhr unsere Stadtrundfahrt in einer unglaublichen Hitze und kehren zum Hotel zurück. Dort checken wir gegen 16:00 Uhr ein. Das sehr moderne Motel One bietet ca. 460 Personen in 230 Zimmern Platz. Kurz das Wichtigste aus dem Prospekt: Doppelbett, Bad mit Granit und Regendusche, Flatscreen-TV, Klimaanlage, W-LAN Zugang, farbliche Gestaltung in grau, braun und türkis.
Gegen 18:30 Uhr treffen wir uns im Cafe gegenüber dem Hotel und gehen in einen der Biergärten am Sendlinger Tor (s’Wirtshaus). Günter hatte diesen bei seiner frühabendlichen Entdeckungstour entdeckt. Bei immer noch hohenTemperaturen genießen wir schmackhafte und reichliche Portionen aus der regionalen Küche und stemmen Krüge. Günter widersetzt sich vehement der im Programm vorgesehenen Bettruhe-Zeit von 22:00 Uhr. Da er aber tagsüber lieb gewesen ist, darf er noch eine weitere halbe Stunde aufbleiben. Ein bis zwei, drei oder vier Absacker im Innenhof des Hotels. Erste Bekanntschaft mit Weizenbier, Prosecco Aperol und Mai Tai.
Samstag, den 17. Juli 2010: Nach einem ausführlichen Frühstück (Croissants, Brötchen, Zigaretten, Vollkornbrötchen, Zigaretten, Gekochte Eier, Käse, Zigaretten, Wurst, Marmelade in Gläschen, Zigaretten, Kaffee, Tee, Zigaretten, Obstsalat, …) verlassen wir gegen 9:15 Uhr zielstrebig das Hotel in Richtung Innenstadt, wo wir zunächst bei Dallmayr hineinschauen – und es im Wesentlichen auch dabei belassen. Irgendwie hat keiner von uns Lust 160 € für eine Flasche Whiskey auszugeben oder im angeschlossenen Bistro für Brust und Keule eines Stubenkükens an Saisonsalätchen 19,80 € hinzublättern. So bleibt es beim Erstehen kleinerer Mitbringsel. Evi lässt es sich nehmen, Original Dallmayr Matjesfilets zu probieren.
Vorbei an den Läden für die Schönen und Reichen in der Maximilianstraße steuern wir anschließend das Hofbräuhaus an, um irritiert festzustellen, dass große Teile des Arelas fest in Händen, des zweitgrößten deutschen Fernsehkochs – nach dem Rheinländer Horst Lichter – Alfons Schubeck gehören. Wir lassen uns in Schubecks Orlando auf eine Tasse Kaffee nieder, als dieser besagte Alfons Schubeck leibhaftig vor uns erscheint. Waltraud gibt uns sofort als Rheinländer zu erkennen, worauf dieser sich über unseren geliebten 1.FC Köln lustig macht. Schließlich darf Waltraud sich mit ihm fotografieren lassen und erhält dafür einen kostenlosen Kochprofi-Tipp. Sie habe – so Waltraud – erlebt, wie er – Alfons – es geschafft habe, 400 Steaks gleichzeitig perfekt zuzubereiten. Und sie – Waltraud – könne sich nicht vorstellen, so etwas hinzubekommen. Darauf meint er – Alfons -, sie – Waltraud – solle sich nicht blöd anstellen und einfach mit zwei Steaks anfangen. Bayerische Logik nett präsentiert! Wieder etwas gelernt!
Danach teilt sich die Gruppe zwecks individuellen Shoppings mit dem Ziel, sich 11:45 Uhr an der Säule auf dem Marienplatz wieder zu vereinen, was trotz mehrfacher Telefonate in der Menschenmenge auf dem Marienplatz (CSD-Startveranstaltung) einigermaßen misslingt. Herbert reserviert in der Zwischenzeit per Online-Checkin wieder die besten Sitzplätze für den Rückflug.Schließlich hinterlegen wir gemeinsam im Hotel die erbeuteten Modestücke.
Dagmar und Wolfgang bleiben danach am Sendlinger Tor, um den die CSD-Parade zu verfolgen. Sie sind begeistert von der Parade und der Stimmung in der Zuschauermenge. Der Rest nimmts sportlich und verpflichtet sich dem olympischen Gedanken. Unser Ziel ist das Olympiazentrum (U3). Gegen 13:00 Uhr geht es rauf auf den Olympiaturm (quasi der Müncher Colonius), von dem aus wir auf ca. 200m Höhe einen wunderbaren Blick über das Olympiagelände von 1972, München und den gesamten Voralpenraum haben. Anschließend kurzer Besuch des Restaurants und Fahrt zum Olympia Einkaufszentrum. Günter zieht es vor, sich das BMW-Museum unterhalb des Münchner Fernsehturms anzusehen und kommt voll auf seine Kosten. Evi und Heidi schaffen es locker, sich innerhalb von einer Stunde komplett neu einzukleiden.
Gegen 18:00 Uhr sind alle wieder vereint. Fahrt zur Isar (kleiner und wesentlich dreckiger als der Rhein), um dort einen geeigneten Biergarten zu finden. Vergeblich: Es regnet! Es geht sofort zurück zum Sendlinger Tor in unser s’Wirtshaus. Ungemütliche Einnahme des Abendsessens unterm Regenschirm – Umzug in die Innenräume des Restaurants – durchnässte Rückkehr zum Hotel gegen 21:45 Uhr. Vertiefung der Bekanntschaft mit Weizenbier, Prosecco Aperol und Mai Tai. Waltraud wird in dieser Nacht 10 (in Worten:zehn) Stunden schlafen.
Sonntag, den 18. Juli 2010: Nach einem guten Frühstück trennt sich die Gruppe:
– Heidi, Jupp, Uwe, Waltraud und Wolfgang besuchen das Deutsche Museum,
– Evi und Herbert gehen in das Oldtimer-Museum,
– Dagmar, Dietmar, Maria (Lenbachhaus) und Günter (zusätzlich Pinakothek der Moderne und weitere Museeen) machen in Kunst.
Beim Treffen gegen 15:00 Uhr auf dem wieder überfüllten Marienplatz sind alle sehr zufrieden mit ihrer Wahl. Nach einer guten Tasse Kaffee wird die Besichtigungstour fortgesetzt: Zunächst geht es zur Frauenkirche, die leider mit Kölner Dom nicht mithalten kann. Danach Universitätsplatz, Englischer Garten, Chinesischer Turm und Biergarten, Hofgarten). Heute nehmen wir das Abendessen in der Nähe der Frauenkirche ein. Besonderes Highlight: Fassobstler, für den sich angesichts der Außentemperaturen einige von uns erwärmen können.
Anschließend gehen wir zu Fuss über die Neuhauserstraße bei musikalischen Darbietungen aller Art nach Hause.
Im Hotel angekommen: Vertiefung der Bekanntschaft mit Weizenbier, Prosecco Aperol und Mai Tai. Evi und Heidi bestellen sich noch einen der Motel One-Toasts, die – natürlich – von unserem persönlichen Freund Alfons Schubeck entworfen wurden. Bettruhe gegen 23:00 Uhr.
Montag, den 19. Juli 2010: Ausführliches Frühstück (mindestens 3 Brötchen, 4 Kaffee, 5 Zigaretten). Viele Gäste sind abgereist, so dass das Frühstücksfeld quasi uns gehört.
Gegen 9:30 Uhr brechen wir zum Szene-Viertel Schwabing auf. U-Bahn Münchner Freiheit (U3/U6) – Leopoldstraße – Franz-Josef-Straße – Elisabethmarkt – Giselastraße sind die wichtigen Stationen. Auf dem Elisabethmarkt nehmen wir eine kleine Stärkung zu uns, wobei Maria an einer Holunderblüten-Schorle Gefallen findet und Günter zu einem Rote Beete – Apfel – Ingwer – Smoothie greift. Anschließend geht es noch einmal zum Viktualienmarkt, von wo aus wir gegen 13:00 Uhr den Rückweg zum Hotel antreten.
Nach der Gepäckabholung und der Verabschiedung von Dagmar und Wolfgang macht sich der Großteil der Truppe mit der S8 auf in Richtung Flughafen, von wo aus sich pünktlich um 17:30 Uhr der Rückflug nach Köln anschließt. Wir landen gegen 18:20 Uhr. Die Gepäckabfertigung geht sehr schnell, so dass wir alle gegen 19:45 Uhr wieder zu Hause sind!